Nutzen Sie den Rollstuhl überwiegend innen und lässt Ihre Erkrankung kurze Armlehnen zu, dann haben Sie Glück, denn Sie können so nahe an den Tischplatte heranfahren, dass Sie im Rollstuhl sitzend arbeiten, essen oder lesen können. Bei Elektrorollstühlen müssen Sie allerdings darauf achten, dass sich die Joystick-Halterung seitlich abschwenken lässt. Sonst ist Ihr Rollstuhl zu hoch für den Tisch. Den Joystick sollten Sie nach dem Heranfahren immer abschalten und seitlich drehen. Sonst besteht die Gefahr, dass der Rollstuhl sich durch Bewegungen z.B. beim Essen anschaltet und plötzlich losfährt, was zu Unfällen führen kann.

Falls für Ihre Erkrankung kurze Armauflagen nicht ausreichen, kann ihr Rollstuhl auch mit hochschwenkbaren Armlehnen und abnehmbaren Seitenteilen ausgestattet werden. Die schwenkbaren Armauflagen erlauben das Heranfahren an den Tisch, stehen allerdings während des Aufenthaltes am Tisch senkrecht nach oben. Das bedeutet: bei Elektro-Rollstühlen kann der Joystick dann nicht benutzt werden. Bei den abnehmbaren Seitenteilen ist es wichtig, dass Sie ohne Seitenhalt sitzen können. In beiden Fällen ist der Nutzer – zumindest wenn es sich um einen Elektro-Rollstuhl handelt – auf Hilfe einer anderen Person angewiesen.

Bei vielen manuellen Rollstühlen lässt sich die Sitzhöhe individuell einstellen. Dafür müssen die Rollstühle eine Lochplatte oder eine ähnliche Vorrichtung bei der Aufnahme der Antriebsräder haben sowie eine Gabel mit Verstellmöglichkeiten für die Lenkräder. Dann kann die Sitzhöhe in der Regel zwischen 52 cm und 45 cm eingestellt werden. Bei sogenannten Trippelstühlen lässt sich die Sitzhöhe sogar auf unter 40 cm herabsetzen. Die Sitzhöhe bezieht sich immer auf den Abstand zwischen Boden und Sitzfläche und erhöht sich, falls ein Kissen benötigt wird, um dessen Stärke.

Wird der Rollstuhl nicht trippelnd, also nicht mit den Füßen angetrieben, begrenzt die Körpergröße des Nutzers die Sitzhöheneinstellung. Ein 175 cm großer Patient hat eine Unterschenkellänge von 44 bis 47 cm. Damit er mit dem Rollstuhl Schwellen und kleinere Hindernisse überwinden kann, braucht er unter den Fußplatten eine Freiheit von 5 cm. Bei einem Beinstützenwinkel von 90° ist demnach kaum eine Verminderung der Sitzhöhe möglich. Beim üblichen Beinstützwinkel von 80° kann die Sitzhöhe hingegen um ca. 3 cm verringert werden.

Elektro-Rollstühle haben üblicherweise eine Sitzhöhe von 45-50 cm. Dazu kommt häufig ein Sitzkissen, dessen Dicke eingerechnet werden muss. Ist Ihr E-Rolli mit einem Sitzlift und/oder einer Sitzwinkelverstellung (Kantelung) ausgestattet, kommen in manchen Fällen noch weitere 1-3 cm hinzu. Einzelne E-Modelle bieten niedrigere Sitzhöhen an oder die Absenkbarkeit durch ein besonderes Sitzsystem (bis unter 40 cm). Allerdings sind dem Heruntersetzen der Sitzhöhe durch die Körpermaße des Nutzers Grenzen gesetzt. Ein Patient von 175 cm Körpergröße hat eine Unterschenkellänge von 44-47 cm. Wenn er über Schwellen und kleinere Hindernisse fährt, braucht er unter den Fußplatten eine Freiheit von 5 cm. Bei einem Beinstützenwinkel von 90° ist eine Verminderung der Sitzhöhe kaum möglich. Bei den üblichen 80° können Sie die Sitzhöhe um ca. 3 cm vermindern.

In vielen Fällen scheitert das Unterfahren des Tisches nur an wenigen Zentimetern. In diesen Fällen kann es ausreichen, den Rollstuhl durch Zusatzfunktion anzupassen.

Möglichkeit eins ist die Sitzwinkelverstellung (Kantelung). Durch ein leichtes Kippen des Sitzes nach vorne (ca. 5°) können Sie den Tisch unterfahren. Dazu ist es allerdings notwendig, dass Sie diesen geänderten Sitzwinkel über eine Zeit aushalten und kompensieren können, ohne aus dem Rollstuhl zu rutschen. Die Sitzwinkelverstellung gibt es für manuelle Rollstühle wie Elektrorollstühle. Möglichkeit 2 besteht bei Elektrorollstühlen in einem absenkbaren Fußbrett. (Fi1) Auch hier gilt: Der Nutzer muss die Stellung aushalten können, ohne herauszurutschen. Bei manuellen Rollstühlen mit Beinstützen können Sie die Beinstützen abklappen oder abnehmen. Allerdings werden viele Nutzer dies nicht ohne Hilfe Dritter vornehmen können.

Manchmal machen es die individuellen Anforderungen an den Rollstuhl unmöglich, auf die vorgenannten Hilfen zurückzugreifen. Dann ist eine Erhöhung des Tisches die einzige Lösung. Bei klassischen vierbeinigen Tischen ist das in der Regel unproblematisch.

Im Arbeitsumfeld (v.a. Büro) gibt es häufig höheneinstellbare Tische, die sich den Erfordernissen anpassen lassen. Unter bestimmten Voraussetzungen gibt es für die Anschaffung auch staatliche Zuschüsse.

Selbstverständlich kann man den Rollstuhl auch mit einem eigenen Tisch (Therapietisch) ausstatten und so den Rolli-Fahrer von den Tischen für Fußgänger unabhängig machen. Mit Laptop und Smartphonehalter ausgestattet, kann der eigene Tisch zu einem richtigen Büro werden. Wenn Sie mit dem Rollstuhl einen Desktop ansteuern möchten, kann dies direkt über den Joystick durch eine zugerüstete Umfeldkontrolle erfolgen.